Die Basics, Teil 7
Gute versus Schlechte Prostitution Oft wird so getan, als gäbe es eine gute und eine schlechte Prostitution: „Schlecht“ meint Zwangsprostitution, Gewalt und Alternativlosigkeit. „Gut“ dagegen zeichnet das Bild einer unabhängigen, emanzipierten und freiwilligen Prostituierten, die alles unter Kontrolle hat, vor allem ihre Freier. Alles dazwischen könne durch bessere Rahmenbedingungen gemanagt werden, ein „Job wie jeder andere“ eben. Und zweifellos sei sexuelle Selbstbestimmung auch dann möglich, wenn die eigene Existenzgrundlage von der Lusterfüllung der Kundschaft abhängt. Die Art, wie die Debatte geführt wird, basiert aber nicht nur auf dieser lebensfremden Hypothese. Nehmen wir einfach mal an, es gäbe tatsächlich eine „gute“ Prostitution. Ähnlich, wie es gewisse erotische Vorlieben gibt, die Erwachsene einvernehmlich ausleben können. Ein Gedankenspiel: Es ist Sonntag Mittag, draußen regnet es, aber das stört dich nicht weiter. Du sitzt mit deinen zwei besten Freundinnen am Küchentisch mit Kaffee und Kuchen vom Bäcker von nebenan. Marie und Lea. Eigentlich redet ihr über Maries kleinen Dackel, der bisher weder stubenrein ist noch alleine zu Hause bleiben kann. Aber du kannst dich nicht konzentrieren und musst es …
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