Die Scheinheiligkeit der ‚Hilfe‘: Wie Beratungsstellen versagen
Autorin: Clemonie // Immer wieder hört man, dass ein Ausstieg aus der Prostitution nicht linear verläuft. Alle, die davon betroffen sind, sagen es immer wieder. Trotzdem ist man selbst doch geneigt zu glauben, bei einem selbst wäre das alles ganz anders. Einfacher. Linear eben. Sobald man sich aus der Prostitution befreien konnte, beginnt man nachzudenken und all die schlimmen Dinge, die passiert sind, drängen sich nun noch mehr in die eigene Gegenwart, obwohl man doch gehofft hatte, das alles irgendwie gut wegstecken zu können. Dann beginnen Scham, Schuld und Selbstvorwürfe, dass diese Erfahrungen doch mehr belasten, als man selbst zugeben will. Das Schönreden funktioniert nicht mehr. Hätte man nicht stärker sein sollen? Habe ich es so nicht doch alles verdient? Eines Tages gibt es dann eine Situation oder Lebenslage, die triggert. Die alten Gefühle kommen hoch. Selbsthass, Ekel, Wut, Angst und noch so vieles mehr. Vielleicht befindet man sich in einer Schwebe, nicht wissend, wie es jetzt weitergehen soll. Wenn dann noch Geldprobleme oder Ähnliches hinzukommen, ist die unselige Mischung perfekt. In einer solchen Lage …
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