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Wie Freier prostituierte Frauen ansprechen, um ins Geschäft zu kommen

    Autorin: Anthonia //

     

    Während ihrer Tätigkeit als Escort traf unsere Mitfrau und Aussteigerin Anthonia die  Freier in der Regel in 4- oder 5-Sterne-Hotels.  Ihre Zielgruppe waren gut situierte Geschäftsmänner, eine Zielgruppe, die sie in der Hoffnung auf einen respektvollen Umgang anvisiert hatte. Den Prozess der Kontaktaufnahme beschreibt sie folgendermaßen:

    „Auch wenn es in erster Linie die körperliche Nähe zu und die unliebsamen Wünsche von  fremden Männern  waren, die mich traumatisierten, so waren bereits die im Vorfeld notwendigen Email-Kontaktaufnahmen zu vielen der Freiern verbale Vergewaltigungen oder Beleidigungen. Stets musste ich mich mühselig durch viele demütigende und mit abstoßenden Details gespickte Zuschriften durcharbeiten, die ich als Antwort auf meine  Anzeige erhalten hatte. Der Inhalt dieser Emails traf mich bis ins Mark, so dass ich während dieses Vorgangs  bereits dissoziierte.“

    Anthonia hat sich entschlossen, uns einige dieser Zuschriften  für eine anonymisierte Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen.  Denn sie reflektieren, welches Frauenbild Freier haben und geben Aufschluss über die Natur von Prostitution und Freiern. Sie zeigen,  was und wen Betroffene tagtäglich über sich ergehen lassen müssen.

    Bei diesen Beispielen handelt es sich nicht um Ausnahmen;  Zuschriften wie diese gibt es sehr viele.

    Sie zeigen, dass wir gar nicht erst zum prostitutiven Akt an sich kommen müssen, um zu realisieren, dass Prostitution Gewalt ist. Der Missbrauch beginnt schon viel früher. Allein viele der Anfragen sind emotionalem und psychischem Missbrauch gleichzusetzen. Welche Frau möchte so angesprochen werden?

     

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