Prostitution als „Schauspiel“
Autorin: Anthonia // Wenn die Tätigkeit Prostitution von Befürworter*innen derselben in der Öffentlichkeit dargestellt wird, wird sehr häufig der Vergleich zwischen Prostitution und professioneller Schauspielerei erklärend hinzugezogen. Die Frage, wie eine Frau/ein Mensch den sexuellen Kontakt mit so vielen wechselnden Partnern bewältigt, wird damit beantwortet, dass im Umgang mit Freiern ja nur eine Illusion hergestellt werde, die Frau schlüpfe dabei gekonnt in verschiedene Rollen und spiele mit Identitäten. Dadurch entsteht der Eindruck, es handele sich dabei demnach „lediglich“ um Schauspielerei, und die eigene Sexualität und Seele bliebe durch die dadurch hergestellte Distanz somit unberührt. Diese Vergleiche lassen Prostitution irgendwie harmlos, gar interessant erscheinen. „Ach so, ist ja nur Schauspielerei, und Schauspielerei ist ja eine Kunst, das ist ja dann nicht so schlimm für die Prostituierte, ist doch toll und kreativ, das macht bestimmt Spaß“, kann man(n) daraus schlussfolgern … Deshalb möchte ich nun mit diesem Mythos aufräumen. Während meiner Zeit als Prostituierte war mein gesamter „Auftritt“ während des Treffens mit einem Freier zwar meist gespielt, dieser Akt war aber nicht mit der wundervollen Tätigkeit …
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